Bundesweiter Warntag 2020

Am Donnerstag, 10. September 2020, findet der erste bundesweite Warntag nach der deutschen Wiedervereinigung statt. Hierbei werden in ganz Deutschland die Sirenen heulen, Warn-Apps werden sich melden, digitale Werbetafeln werden auf die Warnung hinweisen und die Rundfunksender werden ihr aktuelles Programm für die Probe-Warnung unterbrechen. Der Bund und die Länder haben sich im Jahr 2019 im Rahmen der Innenministerkonferenz darauf geeinigt, in Zukunft jeweils am zweiten Donnerstag im September den bundesweiten Warntag stattfinden zu lassen. Der Warntag soll dazu beitragen, dass die Bevölkerung sich mit dem Thema „Warnen in Notlagen (Unwetter, Hochwasser, Stromausfall, Terror usw.)“ auseinandersetzt. Im Wissen um eine Notlage und eine eventuelle Hilfe im Notfall sollen die Menschen in Gefahrensituationen richtig handeln.
Landrat Michael Köberle betont, dass gemäß den gesetzlichen Vorgaben zunächst die Kommunen für die Warnung der Bevölkerung zuständig sind. Diese haben in der Regel eine flächige Ausstattung an Sirenen, die im Gefahrenfalle von der Zentralen Leitstelle des Landkreises Limburg-Weilburg ausgelöst werden. Im Rahmen der Einführung des Digitalfunks für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wurde zunächst die Sprechfunkversorgung bei Feuerwehr, Rettungsdiensten, Technischem Hilfswerk und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, dann die Alarmierung der Angehörigen der Hilfsorganisationen mittels Pager umgestellt. In den Jahren 2020 bis 2022 sollen nun auch die noch analogen Empfangsgeräte der gemeindlichen Sirenen durch digitale Endgeräte umgerüstet werden. Die Kosten für den Tausch der Bestandsgeräte übernimmt das Land Hessen, Umbau oder gar auch Erneuerung der Sirenen gehen aber zu Lasten der Kommune.
Los geht es um 10.30 Uhr mit der Übermittlung einer amtlichen Gefahreninformation durch die WarnApp hessenWARN für ganz Hessen, so der Erste Kreisbeigeordnete und für den Brand- und Katastrophenschutz zuständige Dezernent Jörg Sauer, mit einer Information über den Warntag 2020 und dem Hinweis der Probewarnung ab 11 Uhr. Die Auslösung dazu findet beim Land statt. Jörg Sauer: „Das Herunterladen dieser WarnApp auf das Handy ist für die Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei und auf jeden Fall zu empfehlen. Bereits seit 2017 hat auch unser Landkreis die Möglichkeit geschaffen, gezielte Warnungen wie auch Informationen über die App zu versenden. Als jüngste Beispiele sind dazu der Großbrand bei der Recycling-Firma in Diez mit einer Brandgasausbreitung über den Südkreis wie auch die Corona-Pandemie mit der Übermittlung aktueller Infektionszahlen und Verhaltenshinweise zu benennen.“


Da die Umrüstung der Sirenen auf digitalen Empfang im Landkreis noch nicht begonnen wurde, ist die Auslösung des dafür vorgesehenen Warnsignals durch den Bund noch nicht möglich. Ungeachtet dessen haben sich die Kommunen Beselich, Brechen, Bad Camberg, Dornburg, Elbtal, Hünfelden, Limburg, Löhnberg, Mengerskirchen, Runkel, Villmar, Weilburg und Weinbach dennoch zur Teilnahme und Auslösung ihrer Sirenen durch die Zentrale Leitstelle für den Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst in Limburg entschlossen.
Ab 11 Uhr werden daher ausgelöst:
In der Gemeinde Dornburg das Signal „Warnung und Entwarnung“
 

In den anderen, zuvor genannten Kommunen das Signal „Feueralarm“.

Landrat Michael Köberle und auch Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer hoffen, dass der bundesweite Warntag trotz der lärmenden Sirenen Akzeptanz bei der Bevölkerung findet. „In Notlagen muss schnell und ohne Zeitverzug gehandelt und informiert werden.“ In den letzten Jahren habe daher ein Umdenken bei der Bevölkerungswarnung stattgefunden, was auch den heutigen technischen Möglichkeiten geschuldet ist. Ein Auslösen der Sirenen und WarnApps sei dazu ein wichtiger Baustein für die Bürgerinnen und Bürger, die unmittelbar Informationen und Verhaltensweisen auf das Handy oder den Hinweis auf das Einschalten von Fernseher oder Radio erhalten. „Wir sind froh, auf solche Möglichkeiten in Notlagen zum Schutz der Kreisbevölkerung zurückgreifen zu können“, so Köberle und Sauer. „Der Bund hat dazu ein Modulares Warnsystem (MoWaS) aufgebaut, das es nunmehr zu beüben und auch kennenzulernen gilt.“


Weitere allgemeine Informationen rund um den Warntag 2020 haben Bund und Länder auf der Internetseite https:// Warnung-der-Bevoelkerung.de im Netz eingestellt.
Sinnvolle Warn-Apps, die Bürgerinnen und Bürger auf dem Handy installieren sollten:
hessenWARN; NINA

Allgemeine Informationen erhält man zudem unter:
https://innen.hessen.de/sicherheit/hessenwarn
https://www.bbk.bund.de/DE/NINA/Warn-App_NINA_node.html
https://www.bbk.bund.de/DE/AufgabenundAusstattung/Krisenmanagement/WarnungderBevoelkerung/MoWaS/ModularesWarnsystem_node.html