Energievision 2050/Landkreis hat bei Projekt schon 4.500 Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz sensibilisiert

In der Bad Camberger Taunusschule wurde über das Projekt "Energievision 2050" informiert. Fotos: Patrick Hannappel (Taunusschule Bad Camberg (2)).

Auch die Schüler der Limburger Leo-Sternberg-Schule beschäftigten sich intensiv mit Klimaschutz.

Limburg-Weilburg. Der Landkreis Limburg-Weilburg hat in den letzten beiden Jahren 4.500 Schülerinnen und Schülern an weiterführenden Schulen die Teilnahme am Projekt „Energievision 2050“ ermöglicht. Ziel des Projektes des Hamburger Vereins Multivision ist es, Jugendliche für den Klimaschutz zu sensibilisieren.

Die großen klimapolitischen Ziele sind klar definiert: Deutschland will bis 2045 Treibhausgasneutralität erreichen. Weltweit sollen in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts weitgehend Treibhausgasneutralität herrschen und die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad beschränkt werden, denn die Auswirkungen eines höheren Temperaturanstiegs wären nach wissenschaftlichen Erkenntnissen dramatisch.

Aus diesem Grund brauchen wir eine gemeinsame Vision für die Zukunft, deshalb richtet sich das Projekt „Energievision 2050“ gezielt an die junge Generation, um deren Zukunft es geht.

Aktuell wird das Projekt noch vom Hessischen Umweltministerium gefördert und so konnte der Landkreis Limburg-Weilburg erneut die Limburger Leo-Sternberg-Schule und die Bad Camberger Taunusschule zu einem Filmvortrag mit anschließender Diskussion einladen. Die Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse bis zur Oberstufe sollen durch das Projekt zum Nachdenken angeregt werden, was sie selbst tun können, um die Zukunft aktiv mitzugestalten. Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer erklärt: „Die Frage, wie wir Energie künftig gewinnen, ist für uns und die nachfolgenden Generationen von entscheidender Bedeutung. Deswegen ist es erforderlich, mit den Schülerinnen und Schülern dieses Thema zu diskutieren, denn es geht um ihre Zukunft“. Die Klimaschutzmanagerin der Kreisverwaltung, Verena Nijssen, ist froh, dass nach der Corona-Pause wieder Projekte in Schulen möglich sind. 2016 sei es bei den Angeboten für die Schüler vor allem um den Umgang mit Ressourcen gegangen. Bei den aktuellen Veranstaltungen gehe es darum, wie ein Wandel in allen Lebensbereichen umgesetzt werden könne. Beispielsweise könne sich jeder überlegen, wie er sein Haus sanieren könne, um Energie zu sparen, wie er das eigene Haus heize und wie er es künftig heizen könnte. „Welche Haushaltsgeräte kann ich nutzen um Strom zu sparen, wohin fahre ich in Urlaub, welche Verkehrsmittel nutze ich - oder kann es auch ein neuer Stromanbieter mit Ökostrom sein? Das sind einige der Fragen, die sich jeder laut Verena Nijssen stellen kann und sollte.

Wie intensiv in den Klassen diskutiert wurde, sei sehr unterschiedlich gewesen. Das hänge meist davon ab, wie stark die Schülerinnen und Schüler sich vorher bereits mit der Thematik auseinandergesetzt hätten. Wichtig sei zunächst, dass man an den Schulen alle Jugendlichen erreiche und möglicherweise bei dem einen oder anderen auch ein Umdenken. Wenn sich die Jugendlichen über Klimaschutz mehr Gedanken machten und erkennen würden, dass sich etwas ändern müsse und dass sie in ihrem eigenen Umfeld damit anfangen können, dann sei über die „Energievision 2050“ bereits viel erreicht.

Eine dringende Frage sei, so Nijssen, auch, ob man sich bei der Energieversorgung weiter von Ländern abhängig machen wolle, die keine Vorbilder seien. „Es geht nicht darum, im Leben auf alles Schöne zu verzichten, sondern nur um eine Veränderung des Lebensstils“, sagt Verena Nijssen. Der Filmvortrag zeigte die wesentlichen Fakten auf, welche Faktoren unser Klima bedrohen.

Der Landkreis Limburg-Weilburg möchte die Bevölkerung beim Thema Energie und Klimaschutz auch in Zukunft mitnehmen und sensibilisieren. Aus diesem Grund soll eine weitere Förderung vergleichbarer Projekte beim Hessischen Umweltministerium beantragt werden. Bis heute wurden insgesamt 14 Projekttage im Landkreis Limburg-Weilburg gefördert.