Erfolgreiche Aufführung des Sommertheaterprojektes „Lebens(t)räume – Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt“

Das Jugendbildungswerk Limburg-Weilburg hat in Kooperation mit den kommunalen Jugendpflegen der Stadt Runkel und der Gemeinde Villmar in der zweiten Sommerferienwoche vom 26.-31. Juli 2021 ein großes Theaterprojekt, mit dem Titel „Lebens(t)räume – Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt“, auf dem Schulgelände der Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Runkel angeboten. 70 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 – 15 Jahren haben an dem Angebot teilgenommen. Die erfolgreiche Aufführung fand am Samstag, den 31. Juli, um 18 Uhr in der Stadthalle in Runkel statt.

Landrat Michael Köberle besuchte die Theateraufführung und war begeistert von der kreativen Umsetzung des Theaterprojektes. Er bedankte sich bei allen Beteiligten und überreichte Blumenpräsente an die Organisatorinnen Cara Basquitt und Dorothee Valentin vom Jugendbildungswerk Limburg-Weilburg, Conny Döring von der Jugendpflege Villmar und Solveig Richard von der Jugendpflege Runkel.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sommertheaterprojektes konnten sich bereits im Vorfeld für einen von sechs Workshops entscheiden: „Schauspiel“, „Bühnenbild“, „Kostüme und Requisiten“, „Film“, „Plakate und Programmheft“ sowie „Technik“.  

Im Rahmen des „Schauspiel-Workshops“ entwickelten die Mitwirkenden unter Leitung der Theaterpädagogin und Bildungsreferentin Cara Basquitt ihr eigenes Theaterstück. Des Weiteren standen sie auch als Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne. Es gab zu Beginn des Workshops kein fertiges Skript, stattdessen wurden Ideen gesammelt und Szenen gemeinsam erarbeitet. Die Kinder und Jugendlichen setzten sich mit dem Thema „Lebens(t)räume – Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt“ auseinander und konnten ihre eigenen Ideen und Wünsche in die Gestaltung des Theaterstückes einbringen.

Auf diese Weise entstand ein Theaterstück, in dem die Schauspielerinnen und Schauspieler auf einem Catwalk der Traumberufe ihre zukünftigen Berufswünsche, wie z.B. Astronaut, Anwältin, Umweltaktivistin, Ärztin oder Künstlerin präsentierten. In einer weiteren Szene wurde aufgezeigt, welche große Bedeutung ein Brief für das Leben eines Menschen haben kann und dass es Briefe gibt, die Lebensträume wahr werden lassen. In der Szene „Süßigkeiten sind gesund“ animierte eine Mutter ihre Tochter zum Süßigkeiten essen. In dieser Traumwelt waren plötzlich Süßigkeiten das neue Gemüse und tanzende Cookies sowie riesig große Süßigkeiten erschienen auf der Bühne.
Des Weiteren präsentieren die Schauspielerinnen und Schauspieler ihre Traumschule. Dort dürfen Schülerinnen und Schüler ihre Tiere und sogar Fabelwesen mitbringen, es werden die tollsten Fächer unterrichtet und alle Lehrerinnen und Lehrer sind nett. Nach dem Besuch der Traumschule luden die Fabelwesen die Kinder auch in ihre eigene Fabelwelt ein, wo die Wolken aus Zuckerwatte sind und es Süßigkeiten regnet.
Im Rahmen der Stückentwicklung haben sich die jungen Menschen auch mit der Corona-Pandemie auseinandergesetzt. Nichts wünschen sich die Kinder und Jugendlichen sehnlicher, als dass das Corona-Virus endlich wieder verschwindet. Daher haben sie in ihrem Theaterstück etwas Verstärkung angefordert und die Coronabusters – die Virusjäger – ins Leben gerufen.
Es wurde außerdem deutlich, dass die Kinder und Jugendlichen in Sorge um die Welt sind. Klimawandel, fehlendes Mitgefühl für Menschen und Tiere, Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten möchten sie nicht akzeptieren. Daher zeigten sie in dem Theaterstück ihre Zukunftsängste in Bezug auf den Planeten Erde auf, aber auch, wie sie sich eine schöne Welt in der Zukunft vorstellen.

Die passenden „Kostüme und Requisiten“ für das selbstentwickelte Theaterstück wurden beim gleichnamigen Workshop unter Leitung der beiden Jugendpflegerinnen Conny Döring und Solveig Richard gestaltet. Es wurden u.a. riesige Süßigkeiten aus Styropor hergestellt sowie diverse Tier- und Fabelweltkostüme gebastelt. Des Weiteren produzierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Kostüme für die tanzenden Cookies, das Corona-Virus-Kostüm, die verschiedenen Traumberufe sowie die Coronabusters-Anzüge.  

Im Rahmen des „Bühnenbild-Workshops“, der von den Graffiti-Künstlern Scid und Harti angeboten wurde, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Bühnenbild für das Theaterstück mit Graffiti-Werken gestaltet. Sechs große Wände wurden beidseitig besprüht, sodass zwölf verschiedene Hintergrundbilder entstanden sind. Diese zeigten u.a. den Catwalk der Traumberufe, die Traumschule, eine Fabel-  und eine Süßigkeiten-Welt sowie einen hoffnungsvollen und einen angstvollen Blick auf die Zukunft.

Die Medienpädagogin Corinna Schaffranek zeigte den Kindern und Jugendlichen im „Film-Workshop“ wie man ein Storyboard erstellt sowie Filme dreht und schneidet. Passend zum Thema des Theaterprojektes wurden Filme gedreht, welche die Träume der Kinder und Jugendlichen zeigten. So konnte man zum Beispiel auf der Leinwand Menschen sehen, die fliegen sowie die vier Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer beherrschen können.

Im Workshop „Plakate und Programmheft“ gestalteten die Kinder und Jugendlichen unter Leitung der Designerin Liv Matthiesen die Plakate für die Theateraufführung. Des Weiteren entwickelten sie pro Theater-Szene selbst entworfene Karten, die gemeinsam als Programmheft dienten. Für diese Karten zeichneten sie Figuren und Objekte aus den jeweiligen Szenen. Diese wurden mit einem kurzen Text zum Inhalt der jeweiligen Szene ergänzt.

Die Teilnehmenden des „Technik-Workshops“, der von Tontechniker Michael Naefe betreut wurde, erhielten einen Einblick in die Bereiche Ton- und Lichttechnik. Die Kinder und Jugendlichen richteten gemeinsam mit dem Workshop-Leiter die komplette Technik für die Aufführung ein und waren auch während der Aufführung für den Ton, die Lichteinstellungen und die Filmaufnahmen zuständig.

Die Ergebnisse der einzelnen Workshops wurden zusammengeführt und so entstand eine bunte und kreative Theateraufführung. Die Kinder und Jugendlichen lernten auf diese Weise die verschiedenen "Gewerke" des Theaters kennen und machten die Erfahrung, dass es eine gute Zusammenarbeit benötigt, um ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen.

Das Theaterprojekt wurde gefördert vom "Förderprogramm Kulturkoffer" des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Es wurde gesponsert von der KSK Limburg und der KSK Weilburg.