Fabian Schmaus rettete jungem Franzosen durch Stammzellenspende das Leben/“Würde es jederzeit wieder tun“

Limburg-Weilburg. Diese Woche Samstag am 13. Mai 2023 findet kreisweit eine von der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen initiierte Registrierungsaktion der Feuerwehren aller 19 Städte und Gemeinden im Landkreis Limburg-Weilburg in Zusammenarbeit mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) statt. Solche Aktionen dienen dazu, viele Menschen weltweit in der Datenbank zu haben, um für möglichst jeden Blutkrebskranken den passenden Stammzellenspender zu finden. Von daher werden sich Samstag hoffentlich viele Menschen aus der Region in den dafür geöffneten Feuerwehrhäusern in zahlreichen Orten registrieren lassen. Dafür reicht dort ein Backenabstrich mit dem Wattestäbchen.

Der Niederbrecher Feuerwehrmann Fabian Schmaus hat durch eine Stammzellenspende einem jungen Mann aus Frankreich bereits das Leben retten können. Der 32-jährige Leiter eines Pflegeheimes würde das immer wieder tun, wie er versichert. Denn der Aufwand war für Fabian Schmaus überschaubar. „Und es ist ein schönes Gefühl, einem anderen Menschen helfen zu können“, sagt der Brecher. Als seine Ehefrau sich an einer Registrierungsaktion ihres Unternehmens in Frankfurt beteiligte, brachte sie Fabian Schmaus ein Testset mit. Er machte sich mit dem Wattestäbchen spontan einen Abstrich und schickte dieses einen. Was passieren würde, falls er wirklich als Spender in Frage käme, darüber hat der Brecher sich damals keine Gedanken gemacht. „Ich glaubte, ich komme eh nicht dran“, meinte er. Dann kamen doch ab und zu mal Briefe, wenn der heimische Feuerwehrmann mal wieder in die Auswahl als Partner eines Kranken kam. Bei seinem Hausarzt musste Fabian Schmaus dann zur näheren Bestimmung noch eine Blutprobe abgeben.  

Richtig ernst mit der Stammzellenspende wurde es dann aber erst sieben Jahre später, als Fabian Schmaus in die engere Auswahl kam und sich bei den Nachuntersuchungen bestätigte, dass die Merkmale seiner Stammzellen wirklich mit denen eines blutkrebserkrankten jungen Mannes zwischen 13 und 17 Jahren in Frankreich übereinstimmte. Der Niederbrecher musste zu einer weiteren Untersuchung nach Frankfurt fahren, ob er für eine mögliche Stammzellenspende körperlich fit genug ist. Drei Wochen vor dem Eingriff musste Fabian Schmaus dann Aufbauspritzen nehmen. Obwohl der Brecher spritzen kann, hat er das dann bei sich selbst dann doch lieber von seiner Frau machen lassen. Der Brecher Feuerwehraktive hätte die Stammzellenspende gerne zeitlich vorgezogen, um es hinter sich zu haben und dem Kranken in Frankreich früher Hilfe zukommen zu lassen. Doch letztendlich musste er es akzeptieren, dass die vorgegebene Vorbereitungszeit benötigt wird, auch um den Blutkrebskranken in Frankreich auf die Transplantation vorzubereiten.

Fabian Schmaus kann jedem, der sich bereit für einen solchen Eingriff fühlt, nur empfehlen, sich auch als potenzieller Stammzellenspender registrieren zu lassen. „Die für die Entnahme der Stammzellen notwendige Blutwäsche hat nur vier Stunden gedauert“, berichtet der 33-Jährige. Er habe sich dabei entspannt im Krankenhaus hinlegen und Filme schauen können. Geschwächt habe er sich danach nicht gefüllt. Nur vorübergehend habe er leichte Grippesymptome verspürt. Die seien aber bald schon wieder verschwunden. Natürlich muss man, wie Schmaus erzählt, nach einer Blutwäsche aus Sicherheitsgründen noch ein wenig Zeit im Krankenhaus verbringen. Aber im Normalfall könne man am selben Tag wieder nach Hause. Seit seiner ersten Transplantation wurde Fabian Schmaus bisher nicht mehr nach einer weiteren Spende angefragt, „aber wenn, würde ich es jederzeit wieder tun“.

Der Lebensretter lobt, dass die DKMS für seine Fragen immer zur Verfügung gestanden und unkompliziert geholfen habe. In seinem Fall ist die Stammzellentransplantation für ihn und für seinen Transplantationspartner gut gegangen. Der Spender aus Brechen hat auf Nachfrage mitgeteilt bekommen, dass der junge Mann den Eingriff gut überstanden hat und mittlerweile als geheilt gilt. Sehr gerne hätte Fabian Schmaus den genesenen Franzosen mal persönlich kennengelernt. In Frankreich gilt jedoch die Vorgabe, dass Daten nicht weitergegeben werden dürfen, selbst wenn der betroffene Patient damit einverstanden wäre. Das Wichtigste ist aber, dass ein Schwerkranker gerettet werden konnte und stand für Fabian Schmaus ein Rückzieher von der Stammzellenspende nie zur Diskussion.