Landrat Köberle überreicht Zertifikate an 40 Laiendolmetscher und -innen/Wichtige Unterstützung für Migranten

Landrat Michael Köberle (rechts) überreichte die Zertifikate an die neuen Laiendolmetscherinnen und -dolmetscher.

Limburg-Weilburg. Im Sitzungssaal des Sozialamtes der Kreisverwaltung Limburg-Weilburg hat Landrat Michael Köberle 40 Laiendolmetscherinnen und-dolmetschern ihre Zertifikate überreicht.

Die Kreisverwaltung baut aktuell einen WIR-Dolmetscherpool auf und sucht auch künftig Bürgerinnen und Bürger, die Interesse und Zeit haben, sich als Sprachmittlerinnen und –mittler ehrenamtlich zu engagieren, wie WIR-Koordinatorin Meliha Delalic erläuterte. Dies können Menschen sein, die neben der deutschen Sprache eine oder mehrere Fremdsprachen fließend sprechen und kulturelles Hintergrundwissen mitbringen. Bei vielen Alltagssituationen, in denen keine professionellen Dolmetscher verfügbar sind, helfen ehrenamtliche Laiendolmetscherinnen und –dolmetscher dabei, Sprachbarrieren aus dem Weg zu räumen. Sie sorgen damit auch für ein Mehr an gegenseitiger Verständigung und gutem Miteinander. Dabei arbeiten sie eng mit der Kommunalverwaltung zusammen und unterstützen Behörden, Ämter und Bildungseinrichtungen im Kontakt mit zugewanderten Menschen ohne ausreichende Deutschkenntnisse.

 

Vor ihrem ersten Einsatz wurden die Dolmetscher über ihre Rollen und Grenzen ausführlich informiert und entsprechend geschult. Die Basisqualifizierung beinhaltete 32 Unterrichtseinheiten zu verschiedenen Themen. Sie startete am 10. November und endete mit der feierlichen Zertifizierung. „Unser Aufruf, dass wir ehrenamtliche Laiendolmetscherinnen und –dolmetscher suchen, stieß auf große Resonanz“, sagte Landrat Michael Köberle. Die neuen Ehrenamtler seien von einer professionellen Dolmetscherin geschult worden und hätten auch von den Mitarbeitern der Verwaltung wichtigen Input bekommen.

 

Landrat Köberle betonte: „Laiendolmetscherinnen und Laiendolmetscher sind wichtige interkulturelle Brückenbauer. Sie leisten durch ihre multilingualen Sprachkenntnisse einen wesentlichen Beitrag zur Integration und Verständigung zwischen den neuangekommenen Migranten und der deutschen Aufnahmegesellschaft“. Viele der neuen Laiendolmetscher berichteten, dass sie durch ihr Engagement die Unterstützung zurückgeben wollten, die sie selbst früher erfahren hätten. Denn die meisten Laiendolmetscher haben selbst einen Migrationshintergrund und hatten in Deutschland zu anfangs teils auch mit sprachlichen Problemen zu kämpfen. Der Landrat ist sich sicher: „Die sprachliche Unterstützung von den Sprachmittlern ist von erheblicher Bedeutung für den Abbau von vorhandenen anfänglichen Sprachbarrieren“. Denn gerade beim Ankommen seien zahlreiche bürokratische Dinge zu erledigen. Ob es um die Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis geht, ein Aufnahmegespräch in den Kindergarten, die medizinische Begleitung zum Arzt oder die Erläuterung eines Mietvertrages. Immer dann, wenn komplexe Sachverhalte zu erklären sind, reichen oftmals die Deutschkenntnisse aus dem Deutschkurs nicht aus, um sich zu verständigen.

 

Die Laiendolmetscher helfen nicht nur den Migranten, eine Verständigung herzustellen und diese mit den staatlichen Regelstrukturen vertraut zu machen. Sie helfen auch den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Behörden. Zudem besäßen die Laiendolmetscherinnen und Laiendolmetscher eine Vorbildfunktion, die deutsche Sprache zu erlernen. „Denn das gute Beherrschen der deutschen Sprache stellt die Ausgangsbasis für weitere Integration dar, sowohl in beruflicher wie gesellschaftlicher Hinsicht“, so Landrat Michael Köberle.

Wer neugierig geworden ist und Lust hat, Sprachbrücken zwischen den Menschen zu bauen und in einem multikulturellen Team mitzuwirken, erfährt Näheres über das Projekt bei:

Annette von Sartori, WIR-Vielfaltszentrum, Tel: 06431-296 547

Email: wir-koordination@limburg-weilburg.de

oder

Negat Hassen, Sprach-und Kulturmittlerin, Tel: 06431-296 464,

Email: n.hassen(at)limburg-weilburg.de

Das Projekt wird gefördert vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration.