Landrat Michael Köberle informierte zur aktuellen Corona-Lage im Landkreis

Auf großes Interesse stieß das Pressegespräch zur aktuellen Corona-Lage im Landkreis Limburg-Weilburg.

Limburg-Weilburg. Landrat Michael Köberle hat in einem Online-Pressegespräch über die aktuelle Corona-Lage im Landkreis Limburg-Weilburg informiert. „Ich möchte allen Bürgerinnen und Bürgern unseres Landkreises Limburg-Weilburg alles Gute für 2021 wünschen, verbunden mit der Hoffnung, dass wir gemeinsam diese schwere Pandemie hinter uns lassen werden.“ Anschließend machte der Landrat auf mehrere Schwerpunkte aufmerksam.

Infektionsgeschehen und Maßnahmen:
„Wir als Landkreis Limburg-Weilburg haben in schwierigen Zeiten seit Ausbruch der Pandemie die Menschen auf unterschiedliche Art und Weise unterstützt. Wir haben unsere Bürgerinnen und Bürger, aber insbesondere die Schulen, mit Schutzmasken ausgestattet, die Krankenhäuser, Einrichtungen und Arztpraxen mit Schutzkleidung versorgt und den Krankenhäusern Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt. Dies alles hat dazu geführt, dass wir die Infektionslage im Landkreis bis zum Spätherbst auch auf ein sehr geringes Maß senken konnten. Inzwischen weist unser Landkreis aber leider ein viel zu hohes Infektionsgeschehen auf. Aus diesem Grund habe ich am 11. und 12. Dezember 2020 zwei Allgemeinverfügungen erlassen, die nun auch bis Mitte Februar 2021 verlängert werden. Darin verfügen wir für Krankenhäuser und Einrichtungen ein striktes und regelmäßiges Testen von Bewohnerinnen und Bewohnern, Patientinnen und Patienten sowie Personal. Auch Besucherinnen und Besucher müssen vor dem Betreten getestet werden. Insbesondere diese Vorgaben und die daraus resultierende Anzahl an Testungen sind hessenweit einmalig. Mit diesen zahlreichen Testungen und leider damit verbundenen positiven Ergebnissen ist die Inzidenz in unserem Landkreis erheblich gestiegen, zwischenzeitlich auf etwa 400, mittlerweile liegen wir wieder tiefer. Allerdings verschaffen wir uns mit dieser vergleichsweise strikten Testverfügung aber auch einen erheblich besseren Überblick über die Infektionslage. Getestet wurde bei uns im Gegensatz zu vielen anderen Regionen übrigens auch an den Feiertagen. Die zweite Allgemeinverfügung beschäftigt sich mit den Kontakt- und Betriebsbeschränkungen. Vor diesem Hintergrund gilt bei uns im Landkreis aufgrund der aktuellen Inzidenz von größer als 200 eine Ausgangsbeschränkung von 21 bis 5 Uhr. In der neuen Verfügung werden wir auch die Einschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer rund um den jeweiligen Wohnort bei tagestouristischen Ausflügen aufnehmen. Bei diesen beiden Maßnahmen orientieren wir uns am Eskalationskonzept des Landes Hessen“, erläuterte Michael Köberle.
Aktuell ist festzustellen, dass ziemlich genau ein Drittel der aktiv infizierten Menschen im Landkreis aus Krankenhäusern und Einrichtungen stammt, der Rest verteilt sich auf private Haushalte, wo ein diffuses Infektionsgeschehen zu beobachten ist. Ausbruchsgeschehen gab und gibt es im St. Vincenz-Krankenhaus in Limburg sowie in mehreren Einrichtungen. Dort waren und sind sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch Patientinnen und Patienten oder Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Corona-Virus infiziert. „Die aktuell hohe Inzidenz in unserem Landkreis erklären wir uns in diesem Zusammenhang auch damit, dass wir bei uns leider ein im Vergleich zu anderen Landkreisen überproportionales Ausbruchsgeschehen in unseren Einrichtungen verzeichnen. Auch haben wir im Landkreis gleich drei Krankenhäuser, wo im Vergleich zu anderen Landkreisen überproportional viele Covid-Patientinnen- und Patienten behandelt werden. Wir arbeiten intensiv mit unseren drei Krankenhäusern in Limburg, Weilburg und Weilmünster sowie allen Einrichtungen zusammen, unterstützen sie intensiv, und hoffen, mit den geltenden Verordnungen und Verfügungen sowie insbesondere dem Impfen in allen diesen Einrichtungen die Inzidenz in unserem Landkreis Limburg-Weilburg wieder signifikant zu senken. Das schaffen wir aber nur, wenn alle mitmachen und sich an geltenden Regeln halten, insbesondere AHA und L. Darum bitte ich Sie eindringlich. Sie haben es in der Hand. Wir als Landkreis haben unsere bereits bestehenden Maßnahmen nicht nur verlängert, sondern auch weiter intensiviert, unter anderem auch mit einer Task Force Pflege und einem Pool an Freiwilligen, auf deren Hilfe wir natürlich gerne zurückgreifen“, so Landrat Köberle abschließend. 

Testmöglichkeiten:
In Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung betreibt der Landkreis Limburg-Weilburg in Obertiefenbach eine Abstrichstelle, wo Menschen mit Symptomen oder Kontaktpersonen von Corona-Infizierten abgestrichen werden. Bürgerinnen und Bürger ohne Symptome werden bei der Firma Trobasept in Obertiefenbach getestet, wobei beide Teststellen weitestgehend vom Landkreis finanziert werden. Somit stellt die Kreisverwaltung umfangreiche und ausreichende Testkapazitäten zur Verfügung, wobei auch die vier COVID-Schwerpunktpraxen im Landkreis zu nennen sind. Es besteht für die Menschen zudem die Möglichkeit, sich beim jeweiligen Hausarzt testen zu lassen.

Impfen:
„Der entscheidende Weg aus dieser schweren Pandemie ist nach meiner Auffassung das Impfen der Bevölkerung. Bereits seit 27. Dezember 2020 impfen bei uns im Landkreis mobile Teams in den Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern, zudem steht unser Impfzentrum bereit, bis zu 1.000 Bürgerinnen und Bürger täglich zu impfen, sobald ausreichend Impfstoff vorhanden ist. Die Landesregierung hat entschieden, am 19. Januar 2021 zunächst sechs Impfzentren zu öffnen. Nach jetzigem Stand planen wir die Öffnung unseres fertig eingerichteten Impfzentrums für Anfang Februar“, so Landrat Michael Köberle. Bislang wurden im Landkreis alle rund 1.300 zur Verfügung gestellten Impfdosen verabreicht, die nächste Lieferung wird in den kommenden Tagen verimpft. Hierbei geht der Landkreis gemäß Priorisierung der Impfverordnung vor und impft zuerst mit mobilen Teams Risikogruppen und das gefährdete Personal in den Einrichtungen und Krankenhäusern.