Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung – Landrat Köberle und Frauenbüro machen auf das Angebot aufmerksam

Landrat Michael Köberle und die Leiterin des Frauenbüros, Ute Jungmann-Hauff, stellten das Angebot „Soforthilfe nach Vergewaltigung" vor.

Der Landkreis Limburg-Weilburg bietet eine Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung mit der Möglichkeit einer gerichtsmedizinischen Spurensicherung an.

„Somit wird eine schnelle, zeitnahe medizinische Erstversorgung von Gewaltopfern gewährleistet und eine Lücke im System der Versorgung von Opfern sexueller Gewalt geschlossen“, teilt Landrat Michael Köberle mit. Somit können Vergewaltigungsopfer, die keine Anzeige bei der Polizei stellen wollen, eine ärztliche Versorgung im St. Vincenz-Krankenhaus in Limburg erhalten, die forensischen Spuren und Beweismittel werden gesichert. Im Kreiskrankenhaus Weilburg wird eine medizinische Erstversorgung angeboten.

Für die Spurensicherung, den Transport und die anschließende Lagerung im Institut für Rechtsmedizin Gießen entstehen den Vergewaltigungsopfern keine Kosten.

Innerhalb eines Jahres haben Betroffene Zeit, sich für oder gegen eine polizeiliche Anzeige zu entscheiden. Die Erfahrung der sexuellen Gewalt ist für Betroffene eine traumatische Belastung. Deshalb ist es wichtig, nicht allein zu bleiben. Die Beratungs- und Präventionsstelle „Gegen unseren Willen“ und die Beratungsstelle pro familia in Limburg führen klärende und unterstützende Gespräche.

 „Nach einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat jede siebte Frau in ihrem Leben strafrechtlich relevante Gewalt erlebt. Aber nur fünf Prozent der Frauen, die vergewaltigt wurden, zeigen diese auch an. Die Dunkelziffer ist sehr hoch“, so die Leiterin des Frauenbüros, Ute Jungmann-Hauff.

Das Frauenbüro des Landkreises Limburg-Weilburg startet im November 2023 mit einer kreisweiten Werbekampagne „Soforthilfe nach Vergewaltigung“, um über die Möglichkeit der schnellen Hilfe nach einer Vergewaltigung zu informieren. Um auch Frauen mit Migrationshintergrund über das kreisweite Angebot der Medizinischen Soforthilfe zu informieren, wurden die Informationskarten zudem in sechs weiteren Sprachen veröffentlicht: Englisch, Türkisch, Russisch, Ukrainisch, Bulgarisch und Arabisch. Die Werbekampagne wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration unterstützt.

Weitere Informationen zum Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ sowie Antworten auf viele Fragen gibt es unter:

https://www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de/bundeslaender/hessen/limburg-weilburg/kliniken/

Weitere Informationen: https://www.landkreis-limburg-weilburg.de/leben-im-landkreis/soziales/frauenbuero/medizimische-soforthilfe-nach-vergewaltigung