Mittelpunkt des Landkreises Limburg-Weilburg liegt in Arfurt/Auszubildende des Amtes für Bodenmanagement haben Ergebnis bestimmt

WFG-Geschäftsführer Lars Wittmaack, Landrat Michael Köberle sowie Auszubildender Tim Engelhardt, Amtsleiter Michael John und Fachbereichsleiter Dietmar Wagner (v.l.) vom Amt für Bodenmanagement.

Innerhalb der Gemarkung des Runkeler Stadtteils Arfurt liegt der Mittelpunkt des Landkreises Limburg-Weilburg.

Dies ist vor den Festlichkeiten zum 50. „Geburtstag“ des Landkreises Limburg-Weilburg im kommenden Jahr 2024 sicher, da zwei Auszubildende des Amtes für Bodenmanagement Limburg den Mittelpunkt exakt bestimmt haben. Die angehende Geomatikerin Lina Richter und der angehende Geomatiker Tim Engelhardt ermittelten den Mittelpunkt in drei verschiedenen Verfahren.Alle drei Bestimmungsmethoden lieferten als Ergebnis einen Punkt innerhalb der Gemarkung Arfurt. Die drei Punkte weisen eine maximale Abweichung von 1,8 Kilometer zueinander auf.

Bei einem Ortstermin im Amt für Bodenmanagement Limburg erläuterte der Auszubildende Tim Engelhardt Landrat Michael Köberle sowie dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez (WFG), Lars Wittmaack, die unterschiedlichen Berechnungsverfahren. Landrat Köberle dankte Tim Engelhardt und seiner Kollegin Lina Richter für ihr Engagement und lud sie persönlich zur feierlichen Einweihung des Kreismittelpunktes im kommenden Jahr ein. Nach der exakten Bestimmung bestehe an dem Ergebnis keinerlei Zweifel. „Wir haben zur Bestimmung das Amt für Bodenmanagement angefragt, da dies deren Profession entspricht“, berichtete Landrat Michael Köberle. Die Verantwortlichen hätten sofort zugesagt. „Es war eine interessante Aufgabe für unsere Auszubildenden“, betonte Amtsleiter Michael John.

Lars Wittmaack sagte, dass der Landkreis sich unter den drei Punkten in Arfurt den herausgesucht habe, der sich am besten anbiete. Einer der drei Punkte liegt abseits im Wald, ein weiterer mitten in einem Feld. Der sinnvollste Punkt für einen Gedenkplatz liegt am Rand eines ausgebauten Wirtschaftsweges und unmittelbar am Lahnwanderweg, mit Blick über den südlichen Landkreis.

Landrat Köberle freut sich auf die Feier am Mittelpunkt des Landkreises im kommenden Jahr, zu der auch die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises herzlich eingeladen sind. Dies sei ein Projekt mit Symbolcharakter. In unmittelbarer Nähe des Monumentes sollen –wenn möglich- ein Baum gepflanzt und eine Ruhebank aufgestellt werden.

Lars Wittmaack erachtet es für wichtig, die Jugend, wie bei der Bestimmung des Kreismittelpunktes, in das Landkreis-Jubiläum einzubinden. Insgesamt hat das Amt für Bodenmanagement in Limburg derzeit zwölf Auszubildende. Unabhängig von ihrem Schulabschluss werden jährlich neue Auszubildende gesucht, die engagiert seien und gute Leistungen im Fach Mathematik vorweisen könnten, betonte der Fachbereichsleiter Personal und Organisation, Dietmar Wagner.

Lina Richter und Tim Engelhardt sind beide 21 Jahre jung und streben an, im Jahr 2024 ihre Ausbildung in der Geoinformationstechnologie abzuschließen.

Es handelt sich um einen jungen Ausbildungsberuf, der artverwandt mit der Ausbildung zur Vermessungstechnikerin bzw. zum Vermessungstechniker ist, aber durch einen deutlichen Schwerpunkt in der Anwendung und Verarbeitung von Geodaten ein modernes und zukunftsfähiges Feld im Bereich des Vermessungswesens abdeckt.

Doch wie bestimmt man eigentlich den Mittelpunkt eines Landkreises?

Gibt es doch verschiedene Arten zur Mittelpunktbestimmung einer ebenen unförmigen Fläche.

Zuerst überlegten sich, Lina Richter aus Winden in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau und Tim Engelhardt aus Heidenrod-Laufenselden im Rheingau-Taunus-Kreis gemeinsam mit ihrer Ausbilderin Sandra Peppel, welches die geeignetsten Verfahren zur Bestimmung des exakten Kreismittelpunktes sind. In einem Verfahren ging es um den Schwerpunkt des Kreises. Lina Richter und Tim Engelhardt bestimmten rechnerisch den Schwerpunkt des Kreises. Sie machten anschließend den Praxistest, schnitten eine kartographische Abbildung auf festem Karton entlang der Kreisgrenze aus und konnten unter Zuhilfenahme eines Bleistiftes den Karton auf dem Schwerpunkt balancieren.

Im zweiten Verfahren wurde die Mitte des Kreises aus dem arithmetischen Mittel sämtlicher Koordinaten entlang der Kreisgrenze errechnet.

Als drittes Verfahren wurde der Schnittpunkt zwischen den Linien der weitest gelegenen Punkten der Nord-Süd- und der Ost-West-Ausdehnung des Kreises rechnerisch ermittelt.