Vor 37 Jahren war Hella Birker Vorreiterin/Umweltberatung der Kreisverwaltung schärft Umweltbewusstsein der Jugend

Umweltberaterin Hella Birker bringt Jugendlichen die Bachwelt und vieles mehr näher.

Hella Birker ist Umweltberaterin und Naturpädagogin in der Kreisverwaltung Limburg-Weilburg. „Der damalige Kreis-Bauamtsleiter und spätere Limburger Bürgermeister Martin Richard hatte die Idee, dass der Landkreis sich für ein deutschlandweites Modellprojekt bewerben sollte“, erinnert sie sich zurück. Die Umweltberatung in der Kreisverwaltung fing 1986 mit zwei ABM-Stellen an.
 

Das Konzept hat sich bewährt. „Nach drei Jahren wurden meine damalige Kollegin Monika Huckauf und ich fest vom Landkreis als Mitarbeiterinnen übernommen“, erzählt Birker. Sie organisierten Umweltprojekte für Kinder, berieten Schulen und Kindergärten im Landkreis. In der Anfangszeit standen noch andere Themen als heute im Fokus, vor allem Abfall sowie der umweltfreundliche Einsatz von Putz- und Reinigungsmitteln. Monika Huckauf und Hella Birker haben im ersten Jahr eine Umweltprojektwoche für Kindergärten mit drei Vormittagen für die Kinder und einem Elternabend erarbeitet. Das war wichtig, um sich schnell in der Region bekanntzumachen und Kontakt zu den Einrichtungen zu bekommen, wie Hella Birker sagt.

 

Über die Kinder kamen die beiden Umweltberaterinnen auch einfacher an die Eltern heran. Dieses Konzept hat sich bewährt. Die Kinder brachten die brandaktuellen Informationen nach Hause mit und setzten sie im Alltag um. So wurden in vielen Fällen auch die Familien der Kinder zum Nach- und Umdenken gebracht. „Umweltbewusstsein zu vermitteln ist schon seit Ende der Achtziger Jahre das Hauptziel der Umweltberatung des Landkreises“, berichtet Birker. In den letzten 35 Jahren seien ihre ausgeschiedene Kollegin und sie Ansprechpartnerinnen für den Umweltschutz gewesen und hätten kontinuierlich Umweltbildungsthemen für Erwachsene und Kinder angeboten und durchgeführt.

 

Die Zielgruppen seien, wie Birker erläutert, vor allem Kinder und pädagogische Fachkräfte in zirka 100 Kindergärten und 50 Grundschulen, aber auch jede interessierte Person. Die Umweltberaterin erzählt: „Kinder haben eine Begeisterungsfähigkeit für die Natur, die Fauna und Flora, einen Wissensdurst und den Wunsch, direkt loszulegen. Sie erkennen schnell, dass unsere Umwelt und unser Klima schützenswert sind“. Schon die Kleinen im Kindergarten machten begeistert mit. Die Umweltberatung des Landkreises führt seit Jahren Projekte zu Themen wie Wald, Wiese, Wasser, Bach, Papier, Abfall und vieles mehr in den Kindergartengruppen, Schulklassen und Jugendgruppen durch. In den Schulen des Landkreises gestaltet die Umweltberatung Unterrichtsstunden zu Umweltthemen wie Wasser, Abfall und Papier durch. Häufig finden Projekttage im Wald statt, am Gewässer wird der Lebensraum Bach erforscht oder das Klassenzimmer verwandelt sich in eine Papierfabrik, in der aus Altpapier neues Papier geschöpft oder gegossen wird.

Seit 1994 führt die Umweltberatung des Landkreises Limburg-Weilburg auch gemeinsam mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb Erstklässler-Aktionen in allen ersten Schuljahren der zirka 50 Grundschulen im Landkreis durch. Das Konzept beinhaltet den Besuch einer Umwelt- oder Abfallberaterin. Das Thema mit Umwelt- und Abfallbezug wechselt, kann zum Beispiel gesundes, abfallarmes Frühstück, Umweltschutz allgemein, Mülltrennung, Glasrecycling, Papierrecycling oder Kompostierung sein. In den Kindergärten werden dem Alter der Kinder angepasst auch die Themen Wasser, Abfall, Papier, Wald und Bach als Projekte durchgeführt. Dort wird Wasser gefiltert oder Abfall sortiert. Die Natur um den Kindergarten wird mit allen Sinnen erlebt. Mit Lupen werden Baumrinden, Blüten, Tiere des Waldbodens und des Wassers beobachtet und spielerisch Naturzusammenhänge ermittelt.

 

Hella Birker kann bei der großen Anzahl an Kindergärten und Grundschulen im Landkreis natürlich nicht überall persönlich sein. Folgerichtig bietet die Umweltberatung ein jährliches Umwelt-Fortbildungsprogramm für Pädagoginnen und Pädagogen als Multiplikatoren aus den Bereichen Kindergärten und Grundschulen sowie für alle anderen an, die im Umweltbereich mit Kindern arbeiten oder an den Themen interessiert sind. Bei der Umweltberatung des Landkreises Limburg-Weilburg gibt es auch Umweltinfokisten, die Pädagoginnen und Pädagogen für zwei Wochen ausleihen können. Hella Birkers Motto ist „Lernen mit allen Sinnen“. Der Aufenthalt in der Natur tut ihrer Meinung nach allen gut. Natur- und erlebnispädagogische Elemente, die Bewegung und Motorik und auch das soziale Miteinander in der Gruppe fördern, verbessern den Lernprozess nachhaltig. „Diese tollen Erfahrungen gaben uns den Anlass, auch für die Ferien 2023 ein Angebot zusammenzustellen, in dem Kinder von acht bis 14 Jahren in Tagesveranstaltungen oder mehrtägigen Umweltfreizeiten zu Umweltthemen und Rahmengeschichten wie `Der kleine Hobbit` oder `Der schwarze Stein` zusammen erlebnisreiche, kreative und interessante Zeiten erleben“, erzählt Hella Birker.

 

Umweltfortbildungsprogramm 2023

Umweltfreizeiten 2023