Vom Passivhaus zum modernisierten Altbau – Ausstellung und Vortrag in der Kreissparkasse Limburg

Vom 24. Oktober bis zum 17. November 2023 können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Hauptstelle der Kreissparkasse in Limburg während der Öffnungszeiten in einer Wanderausstellung über den Passivhaus-Standard informieren. Er gilt weltweit als einer der führenden Standards für Immobilien mit besonders geringem Heizenergiebedarf und hohem Wohnkomfort. Auf 20 Schautafeln wird der Passivhaus-Standard in der Ausstellung beschrieben. Die Wanderausstellung wurde vom Darmstädter Passivhaus Institut konzipiert und von der LandesEnergieAgentur Hessen GmbH (LEA Hessen) produziert. Sie erklärt die Grundprinzipien eines Passivhauses. Es werden Lösungen für den Neubau, die Modernisierung, Kosten und Fördermöglichkeiten sowie realisierte Hausbeispiele gezeigt. Der Passivhaus-Standard spielt nicht nur im Neubau eine besondere Rolle, sondern auch bei der Altbaumodernisierung mit Passivhaus-Komponenten wird eine Heizenergieeinsparung von bis zu 90 Prozent erzielt. Die Ausstellung informiert deshalb umfassend von A wie „Altbausanierung“ bis Z wie „Zertifikat zur Bauqualität“. Die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernimmt Landrat Michael Köberle.

Im Rahmen dieser Ausstellung findet am 2. November 2023 um 18 Uhr mit dem Landkreis Limburg-Weilburg als Mitveranstalter ein Vortragsabend mit Grußworten von Landrat Michael Köberle und Bürgermeister Dr. Marius Hahn sowie dem „Energiesparkommissar“ Carsten Herbert statt. Sein Vortrag zum Thema „Vom Passivhaus zum modernisierten Altbau – Ideen für ein zukunftsfähiges Wohnen“ verspricht ebenso informativ wie unterhaltsam zu werden. Darüber hinaus teilt Dipl.-Ing. Architekt Helmut Jung gerne seine Praxiserfahrungen, als Erbauer und Bewohner eines Passivhauses, mit den Besucherinnen und Besuchern. Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um eine Anmeldung über www.ksk-limburg.de/anmeldung-energie.

Am 26. Januar .2023 hat der Hessische Landtag das (erste) Hessische Klimaschutzgesetz (HKSG) beschlossen. Darin setzt sich das Land Hessen das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist unter anderem eine signifikante Erhöhung der Modernisierungsraten beim Wärmeschutz und bei der Wärmeversorgung notwendig. Dabei ist eine möglichst hohe Qualität der energetischen Modernisierungsmaßnahmen unabdingbar. Mit der heute zur Verfügung stehenden Technik können Altbauten weitestgehend dieselben Anforderungen erfüllen wie Neubauten. Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Limburg Patrick Ehlen betont: „Die Kreissparkasse unterstützt Sie gerne bei der Realisierung Ihrer Bau- und Modernisierungsprojekte.“ Weitere Informationen lassen sich der Ausstellung entnehmen.

Auch der Landkreis Limburg-Weilburg hat sich mit einem integrierten Klimaschutzkonzept Ziele im Bereich Energieeinsparung gesetzt. „Viele Projekte wurden bereits erfolgreich umgesetzt, um den Klimaschutz voranzutreiben.“, so Landrat Michael Köberle. „Die Unterstützung der energetischen Sanierung von Gebäuden ist eine weitere vielversprechende Maßnahme, durch welche jeder etwas für seinen Wohnkomfort und gleichzeitig für die Umwelt tun kann.“, ergänzt der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer. Aus diesem Grund hat sich der Landkreis dafür eingesetzt die Ausstellung nach Limburg zu holen, um auch hier das Thema den Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen.

Die Effizienz im Energiebereich ist eines der wichtigsten Werkzeuge, um die Ziele des HKSG zu erreichen. Sie ist ein Schlüssel für Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Hessen. Energieeffizienz gehört damit zu einem der bedeutendsten Handlungsfelder für das Land Hessen und seine Kommunen. Vor allem im Gebäudebereich müssen wir den Energieverbrauch erheblich reduzieren.

Hessische Erfolgsgeschichte

Das besonders sparsame Bau- und Modernisierungsprinzip ist eine hessische Erfindung. Bereits 1990 wurde mit dem Passivhaus Darmstadt Kranichstein erstmals in Europa ein Wohngebäude mit einem Heizenergieverbrauch unter zwölf Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr errichtet. Raumklima und Raumluftqualität sind in Passivhäusern besser als in herkömmlichen Häusern. Ein minimaler Energieverbrauch schont die Ressourcen und trägt zum Klimaschutz bei. Der Bau eines Passivhauses ist somit eine nachhaltige Investition in die Zukunft. Deshalb werden inzwischen sogar Altbauten mit Passivhauskomponenten energetisch saniert. Die sehr guten Erfahrungen mit dieser Bauweise haben die Nachfrage seitdem stetig ansteigen lassen. Allein in Deutschland gibt es bereits über 25.000 gebaute und sanierte Wohnungen, Büros, Schulen und andere Gebäude, die nach dem Passivhaus-Standard errichtet wurden. Damit steht der Standard an der Schwelle zur flächendeckenden Umsetzung.