Fälle ü60 in der Schuldnerberatung

Der Begriff der Altersarmut taucht oft im politischen Kontext auf. Sicherlich hat sich die Situation der älteren Generation seit dem Bestehen der Bundesrepublik kontinuierlich verbessert. Dennoch steigen die Zahlen derer, die auch im Alter im Landkreis Grundsicherung beziehen – kaum als Bewohner einer Einrichtung, dafür sehr deutlich bei Menschen außerhalb von Einrichtungen.

Unter den Empfängern von Grundsicherung im Landkreis Limburg-Weilburg, deren Zahl insgesamt steigend ist, entwickeln sich die Zahlen derer, die vollerwerbsgemindert und unter 65 sind, genauso steil wie die der Personen über 65 Jahren.

Altersarmut in der Studie

Die Studie „Entwicklung der Altersarmut bis 2036 - Trends, Risikogruppen und Politikszenarien“ der Bertelsmann Stiftung von 2017 befasst sich mit der Entwicklung der Altersarmut. Sie kommt beim Fazit zu folgenden Ergebnissen:

„Das Risiko für Altersarmut, gemessen als Armutsquote und Grundsicherungsquote, steigt über die Zeit an. Auf Basis der Simulationen finden wir, dass die Armutsrisikoquote von etwa 16 % in den Jahren 2015–2020 auf etwa 20 % in der ersten Hälfte der 2030er Jahre steigt. Der relative Effekt bei der Grundsicherungsquote fällt ähnlich aus. Diese steigt im genannten Zeitraum von etwa 5,5 auf 7 %.

Das Armutsrisiko und seine Entwicklung unterscheiden sich stark nach Gruppen. Über den gesamten Zeitraum ist das Risiko besonders hoch für Personen mit geringer Bildung, alleinstehende Frauen sowie für Personen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen waren oder die einen Migrationshintergrund haben. Für Haushalte in Ostdeutschland steigt das Armutsrisiko stark an. ….“

Bertelsmann Stiftung, Juni 2017